Allgemein, Glosse

Effe, wia machn dat nu allens anners

Freitagabend, Stefan schmeisst gerade „Highlander“ ins BluRay-Laufwerk. Sein Wischtelefon trällert plötzlich „Blau und Weiß, wie lieb‘ ich dich“. Ha, Tönnies! Will er doch ein bisschen drauflegen, Claudia als Trikotmodel anheuern und auf Großplakat mit den neuen Auswärts-Dessous auf ’nem LKW durch den Pott schaukeln?

„Effe, wia machn dat nu allens anners. Platz 4 is ja nich CL, sonnern nua Qualispiele. Wenna Kella die vasemmelt, kommst Du. Nicht dat Fehla machn wie beiem Huub un Kellakind, dat dir dat anjehängt wiat, wenn et nich klappt.

Un die ersten Spiele inna Lija lat ihn machen, wenn et lüppt, jut… Aba kaine Angendst, dann küttst Du, wenna zwei Spiele verjeicht. Jeht dann janz schnelle, sagen wia denn: nich so lange waaten wie beie Huub seien Wegwurfch.

Also, Effe, kiek ma zu, dasse een paa Wochn beie Scholli in Bremen zuguckst, denn hadste auche jenuch Eafahrung füare unnes.
Joot? Effe? EFFE?“

Effe hat weggedrückt, die Nummer geblockt und sucht sich was Weiches zum ganz hart schlagen.

[Schalke hat sich entschieden mit Jens Keller als Trainer zu verlängern, und zwar bevor Platz vier und damit die Qualifikation zur Champions League sicher ist. Zuvor hieß es, Keller könne nur bei Erreichen von Platz vier bleiben.

Schalke-Manager Horst Heldt hatte über Wochen immer wieder den aktuellen Verhandlungsstand durchsickern lassen und Ex-Bayern Profi Stefan Effenberg als einen der Kandidaten genannt. Derweil gaben Bild und Sport1 an, dass man sich mit Effenberg einig sei, ihn zu holen – es wäre sein erster Trainerposten gewesen -, sofern Keller mit seiner Mannschaft Platz vier verpasst.

Warum nun der Sinneswandel? Kann man derzeit nur spekulieren. Vielleicht wollten Heldt und Tönnies nicht als Gefolgsleute der Bild erscheinen, die in den letzten Wochen immer wieder Effeneberg empfohlen hatte und erst am Freitag meldete, es liefe auf Keller hinaus.

Im Grunde ein Déja vu: Dass sich die Schalke-Führung immer wieder kurzfristig umentscheidet zeigt sich z.B. daran, dass man sich bereits im Dezember mit Effenberg fast einig gewesen wäre und sich dann doch für Keller entschied, wie die Sportbild berichtet hatte.]

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